Getränkeautomaten mit Glasfront liegen voll im Trend
Getränkeautomaten liegen voll im Trend
Im Betriebsmarkt stagniert zwar die Automatenanzahl seit Jahren. Obwohl Coca Cola als größter deutscher Kaltgetränke-Vending-Spezialist immer mehr Schacht-Automaten vom Markt genommen hat, finden immer mehr Glasfrontautomaten ihre neuen Standorte. Dies Kaltgetränkeautomaten bieten eine breite Auswahl an Kaltgetränken, so dass bis zu 40 unterschiedliche Getränkesorten heute dem Konsumenten zur Auswahl stehen. Das klassische Sortiment, Cola, Fanta, Sprite im Betriebsmarkt hat zwar noch nicht längst ausgedient, aber Trendgetränke verbessern nachhaltig den Umsatz. Wobei man folgende Trends auch in Getränkeautomaten feststellt.
Volle Transparenz: Durchaus nachvollziehbar: der
Trend zur radikalen Transparenz. Der Verbraucher hat nicht mehr nur den Wunsch,
umfassend über sein Getränk informiert zu werden. Er fordert diese Information
auch förmlich ein. Natürlich sollte das zur Verfügung gestellte Know-how dann
auch seinen Ansprüchen entsprechen, damit er zugreift. Wie besonders
empfindlich Verbraucher reagieren können, wenn sie einen Mangel an Ehrlichkeit
vermuten, zeigt beispielsweise ein Umfrageergebnis unter thailändischen,
australischen und indonesischen Erwachsenen. Mehr als 60 Prozent der Befragten
fühlten sich in jedem der genannten Länder sogar betrogen, wenn ein Unternehmen
unklare Angaben zum Zuckergehalt seiner Produkte machte.
Wie radikale Transparenz geht, zeigen häufig Newcomer. Der
Preis dafür: nicht selten ein zügiger Markteintritt. Beispiel Karacho, ein Cold
Brew Kaffee in den Sorten Latte (mit Bio-Vollmilch) und Coconut (mit
Bio-Kokoswasser). Hier kommen die Kaffeebohnen über eine
Direct-Trade-Partnerschaft mit einer südindischen Kaffee-Farm aus biologischer
Landwirtschaft. Den Mitarbeitern dort werden faire Entlohnung, medizinische
Versorgung, kostenlose Kinderbetreuung während der Arbeitszeit und Unterkünfte
geboten. Als Verpackungen für den Cold Brew Kaffee sind Karton-Dosen
aus 50 Prozent nachwachsenden Zellfasern im Einsatz. Über den kaltgebrühten
Kaffee berichten die Gründer aus Aschaffenburg, dass er bis zu 70 Prozent
weniger Säuren besitzt als herkömmlicher Filterkaffee und der Koffeingehalt
gleichzeitig deutlich höher liegt. Mit dem transparenten Wachmacher haben die
Aschaffenburger bereits dm, Kaufland, Edeka und Budnikowski überzeugt.
Selbst festlegen, was guttut
Radikale Transparenz geht mit dem zweiten prognostizierten
Trend, der Selbstfürsorge, so gut wie Hand in Hand. Selbstfürsorge bedeutet
dabei die Übernahme von Verantwortung für eigenes Wohlbefinden und Gesundheit.
Was heißt, Verbraucher studieren Zutatenlisten von Getränken genauestens und
entscheiden sich schließlich auf Basis ihrer Werte, ob das jeweilige Produkt
zum Ernährungsplan passt. Konsumenten, die Selbstfürsorge ernst nehmen, werden
verstärkt nach Zutaten, Produkten und Kombinationen suchen, die emotionale und
körperliche Gesundheit unterstützen. Getränke wie beispielsweise das
fruchtig-scharfe „Switchel Original“ könnten den sogenannten Selbstfürsorgern
durchaus gelegen kommen.
Von Cheese Tea bis Superfood: Neue Texturen im Fokus.
Ebenfalls prognostiziert Mintel einen Trend hin zu neuen Sinneseindrücken.
Dabei stehen neue Texturen im Fokus, die besondere Sinnes-Erlebnisse liefern
sollen. In diesem Zusammenhang interessant: der aus Taiwan stammende Trend zum
Cheese Tea, der sich gerade über China und Malaysia bis nach Nordamerika und
Europa vorarbeitet. Eine Tasse Tee wird hier mit einem knappen Zentimeter
hohen, salzig aufgeschlagenen Käse bedeckt. Dabei handelt es sich um eine Art
Frischkäse, der mit Milch, Schlagsahne und etwas Salz zubereitet ist.
Ein anderes Beispiel für eine Textur-Innovation ist Yoplait
Disfruta, eine Joghurt-Getränkemarke mit natürlichen Fruchtstücken, die in
Mexiko in durchsichtigen Flaschen verkauft wird. Somit sind die
Geschmacksvarianten für den Verbraucher direkt ersichtlich.
Neue Sinneseindrücke liefert auch der österreichische
Getränkeanbieter Kvell, der mit waterdrop ein innovatives Produkt in den Markt
brachte. Und zwar eines, in dem natürliche Aromen, Superfood-Extrakte und
Vitamine zu Würfeln komprimiert sind. Jeder dieser Würfel ist in einem kleinen,
wiederverwertbaren Blister verpackt. Die Gesamtheit der Würfel findet sich in
einer Verpackung aus Stärke und Papierfasern. Mit waterdrop sollen Konsumenten
dazu in die Lage versetzt werden, das Wasser, das sie konsumieren, vollkommen
individuell an ihre jeweiligen Geschmackswünsche anzupassen.
Der final prognostizierte Trend für alkoholfreie Getränke
– die Wissenschaft mit neuen Lösungen
„Technologie wird eingesetzt, um Lösungen für die weltweit
knappe Nahrungsmittelversorgung zu entwickeln“, der final prognostizierte Trend
für 2018, den Mintel als „Sieg der Wissenschaft“ präsentiert. Diesem Trend
Rechnung tragend entwickelten zum Beispiel Forscher des Fraunhofer IVV auf
Basis von erst kürzlich ein proteinreiches Getränk, das säuerlich-erfrischend
schmeckt. Die Forschenden hatten einige Hürden zu überwinden, denn gerade die
Verbindung von Proteinen und erfrischendem Geschmacksprofil stellte eine
Herausforderung dar. „Wir entwickeln und optimieren Herstellungsverfahren, bei
denen traditionelle Methoden mit neuen Inhaltsstoffen kombiniert werden. Auf
diese Weise entstehen neue, gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel“, so Raffael
Osen, Projektleiter am Fraunhofer IVV. Und die Süßlupine ist
nicht die einzige Pflanze, auf die die Fraunhofer-Forscher ihre Aufmerksamkeit
richten. Auch andere Hülsenfrüchte könnten als Grundlage für gesunde,
proteinhaltige und alkoholfreie Getränke dienen. „Gerade regionale,
proteinreiche Pflanzen wie Erbsen oder auch Bohnen haben großes Potenzial“,
denkt dazu Osen.